3 Etappen, 4 Ziele, 5 Stunden – die Alpe, der See, der Gipfel und natürlich der Weg. Mein Mikro-Jakobsweg. Früh aufstehen, leerer Wanderparkplatz, Morgennebelkino, Kopftherapie, Frühsport, Wasserfälle, Gipfelglück mit Brotzeit und wenig(er) Gegenverkehr, der Sprung ins kühle Nass und a Helles zum Abschluss. Anspruchsvoll? Ja! Machbar? Auch das, wenn du schwindelfrei bist und nasse, glatte Passagen nicht scheust.
Das Rubihorn (1952 m)
Ein Oberstdorfer Hausberg, der faszinierende Tiefblicke ins Tal und ein großes Bergpanorama bietet. Das Rubihorn gehört zusammen mit dem Nebelhorn zu der Daumengruppe, eine Untergruppe der Allgäuer Alpen.
Der untere Gaisalpsee (1508 m)
Ein Hochgebirgssee der Allgäuer Alpen, nordöstlich unterhalb des Rubihorns. Zählt zum Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Über den Gaisalpbach entwässert der Bergsee zur Iller.
Berggasthof Gaisalpe (1165 m)
Die Alpe ist nahezu das ganze Jahr über geöffnet, mit Ausnahme einiger Ruhetage im Winter. Hier werden Bergfreunde mit regionalen Produkten aus eigener Landwirtschaft verwöhnt. Fleisch, Milch und Butter stammen aus eigener Produktion. Der Berggasthof besteht bereits seit 1893 und wird heute als Familienbetrieb in der fünften Generation geführt. Aktuelle Infos findest du hier
Allgemeine Tourenbeschreibung
Reichenbach bei Oberstdorf (815 m) – Unterer Gaisalpsee (1508 m) – Rubihorn (1952 m) – Berggasthof Gaisalpe (1165 m) – Parkplatz
Die Tour startet in Reichenbach und führt dich zunächst über einen Tobel mit Staustufen und Steintreppen nach oben. Kurz auf Asphalt und Kies und unterhalb der Nordwand des Rubihorns geht es weiter Richtung Gaisalpsee (rechts halten und die Gaisalpe links liegen lassen – es sei denn, man möchte jetzt schon einkehren). Immer am Hang entlang, über einen teilweise ausgesetzten, mit Seilsicherungen versehenen Gebirgspfad bis zum Bergsee (etwa 2 Stunden).
Vom Gaisalpsee aus geht es dann weiter hinauf zum Rubihorn (weitere 80 Minuten). Nach dem Gipfelerlebnis kehrst du zurück zum See, schwimmst eine Runde, und wanderst dann hinunter zum Berggasthof Gaisalpe mit gemütlicher Einkehr. Von dort aus führt der Weg wieder hinunter zum Parkplatz in Reichenbach (via Fahrweg oder Tobel).
Die zunächst leichte, dann mittelschwere Wanderung zum Rubihorn im Allgäuer Hochgebirge ist abwechslungsreich, spannend und beeindruckend. Einzelne, leicht ausgesetzte oder technisch anspruchsvollere Abschnitte sind durch Stahlseile gesichert.
Reine Gehzeit, ohne Gipfelbrotzeit, Foto-Stopps, Ratsch, Schwimmen, Verweilen und Einkehr, so etwa 3.5 Stunden vom Parkplatz bis zum Gipfel, insgesamt eine Runde von ca. 5-6 Stunden. Der Gipfel ist nur für absolut schwindelfreie Personen empfehlenswert. Wanderschuhe (und Wanderstöcke) sind erforderlich!
Die Tour ist für motivierte, trittsichere und sehr sportliche Kinder ab ca. 7-8 Jahren bis zum See geeignet. Weiter würde ich nicht gehen.
Kompromisswanderung mit Kinderwagen: vom Parkplatz auf dem Fahrweg bis zur Gaisalpe.
Interessant:
Am 9. Juli 1987 ereignete sich an der Nordseite des Rubihorns ein Felssturz, bei dem zwischen 10.000 und 15.000 m³ Geröll abrutschten. Die Spuren dieses Ereignisses sind bis heute weithin sichtbar.
Bitte:
Tut euch, euren Mitmenschen und der Bergrettung einen Gefallen und lasst die Sneakers daheim.
Beachte:
Wer im Sommer vor zehn nicht am Gipfel ist, muss vermutlich eine Nummer ziehen. Die Tour ist beliebt und international bekannt.
WEGBESCHREIBUNG
Wanderparkplatz Reichenbach | Oberstdorf (Reichenbach 35A, 87561 Oberstdorf). Der Parkplatz ist kostenpflichtig und es gibt nicht wirklich viele Plätze. Der Weg ist sehr gut beschildert. AB Parkplatz über Tobelweg Richtung Gaisalpsee (Gaisalpe links liegen lassen). Gipfelpfad bis Gaisalpsee und von dort zum Rubihorn. Den gleichen Weg hinunter zum See nehmen, dann auch wieder den bekannten Gebirgspfad nach unten laufen. Der Beschilderung zur Gaisalpe folgen. Es geht ein kurzes Stück durch den Wald. Vom Berggasthof zurück zum Parkplatz über Fahrstraße oder den schon bekannten Tobelweg.
„Bei jedem Schritt mit der Natur bekommt man
weit mehr, als man sucht.“
John Muir
Viel Spaß beim Wandern!
Die Previs