ITALIEN [Absatz des Stiefels] – Travel Guide

Warum bis zum Stiefelabsatz ?

Impressionskonfetti©

Olivenbäume und Kakteen, Pausa Pranzo und Cozze, ziegelrote Erde und azurblaues Meer, feigensüße Luft und Wäscheleinenromantik, lila leuchtende Artischockenblüten und alte Villen, Waschmittelduft und Espresso, herzliches Schulterklopfen und Wangenzwicken, Höhlen und Rosetten, Oleanderalleen, herrschaftliche Gutshäuser, Schlaglochpisten, Tarantella Tänze, Pizzica, Scirocco, Trullis, süß-salzige Brise, Vespa, Ape, Caffè am Bartresen und schöne Blumentöpfe, Pinien, majestätische Brunnen, Negroamaro, centro storico, fröhlicher Lärm, Feigen und Felsen, Prozessionen, Sagra, Mohn, Dreher Bier und Masseria, Ciao Bella, Ciao Bello, Primitivo im Wasserglas, Taralli, Wassermelonenfelder im Sonnenuntergang, Pizza, Pasta, Piazza, glückliche Kinder, entspannte Eltern und der Duft von blühenden Klebsamen. Klingt gut, oder? Buona Giornata! Benvenuto – Willkommen in Apulien!

Un’altra volta! Wieder in Apulien. Heuer mit der ganzen Sippe.

Back in Süditalien, im wunderschönen Salento! Family time. Wir haben uns eine alte Villa mit Pool gemietet. 16 Familienmitglieder, Platz für 20. Spannende Urlaubsausgangssituation. Viel Freude, Essen, Chaos, Amore, Spaß, Pech, Glück und Pannen. Corona natürlich auch und Essen nicht zu knapp. So war das.

Und wieder das berühmte missglückte Familienfoto. Dieses Mal die Aufnahme vor der schönen pastellfarbenen Hauswand, die sich Mama so sehr gewünscht hat. Wenn aber alle wieder freudig rumspringen und es kaum erwarten können, endlich Pizza essen zu können, schaffen wir höchstens wieder eine verschwommene Aufnahme mit genervten Gesichtern – oder die Hälfte der Familie ist schon längst nicht mehr drauf. So ist das fast immer, aber der Moment bleibt und im Nachhinein kann ich immer darüber lachen. Herzerwärmende Erinnerungen und affige Fotos mit lustigen Anekdoten für unser neues buntes Familienjahrbuch.

Der Absatz des italienischen Stiefels! Wo ist der überhaupt?

Zwischen den Meeren – genannt Salento! Nie gehört? Ist vielleicht noch ein kleiner Geheimtipp für die Deutschen, die üblicherweise nicht so weit in den Süden fahren – nicht aber für die Italiener. Salento ist eine 40 km breite und 100 km lange Halbinsel im Süden Apuliens – der Absatz des italienischen Stiefels, zwischen der Adria und dem Ionischen Meer, quasi „gegenüber“ von Albanien. Der Salento – entzückend konservativ und unbeschwert mediterran.

Unsere Tipps!

Allgemein:

Italienisch auffrischen empfiehlt sich. Bei der Anreise mit dem Auto: Zwischenstopp einplanen, es dauert ewig bis ganz „unten“ (ab Süddeutschland ca. 14 Stunden); Optional: Flüge bis Brindisi/Bari und Mietwagen nehmen. Viel Platz für Leckereien/Souvenirs im Koffer lassen. Schon mal darauf einstellen: lecker Abendessen gehen klappt nicht vor 20.30 Uhr (die Kids können aber locker bis Mitternacht rumspringen, völlig normal) und bei der Planung daran denken, dass es nach dem Mittagessen eine lange Mittagspause gibt – die Pausa Pranzo. Unbedingt auf ein Fest gehen (Sagra, ein Kirchweihfest, oder Tarantella/Pizzica, ein ursprünglich therapeutischer Tanz nach einem Spinnenbiss – heute ein Volkstanz), genial! Raus in die Natur, auch unbedingt abseits der Strände. Es gibt tolle Wanderstrecken, Meereshöhlen, Miniinseln… und: Essen, Essen, Essen und den leckeren Wein kosten… Dolce Vita!

Unterkunft:

Masseria/Agriturismo, Ferienhaus/-villa/-wohnung, Bed & Breakfast, Campingplatz oder Hotel. In diesem Jahr haben wir eine alte Villa mit großem Grundstück und Pool gemietet. Ein Traum unter Pinien. Feigenduft am Pool, Aprikosenbäume hinter dem Haus, Kakteen im Vorgarten, pinker Oleander am Eingang und ein Mandelbaum, der bei knapp 40° C angenehmen Schatten spendet. Hohe Decken, kühle Räume, traditionelles Geschirr und das wunderschöne Charisma Apuliens. Es riecht süß, erdig und salzig. Wer schon einmal dort war, kennt diesen ganz eigenen, wunderbaren Geruch, die fast jede Unterkunft umgibt.

Essen | Trinken:

Alle lieben die Italienische Küche! Beim Essen geht es in Apulien aber nicht nur ums Sattwerden, vielmehr ist Essen ein kommunikatives Erlebnis mit Familie und Freunden – ein Ausdruck von Liebe und Lebensfreude… manchmal mehrere Stunden lang. Acht Gänge später, mit kneifender Hose und rumorendem Bauch, kommt dann endlich der Espresso. Schön.

Die Küche Apuliens ist frisch, lecker und rustikal. Man legt viel Wert auf regionale Produkte – meistens/am besten von den Nachbarn, dem Onkel oder der entfernten Cousine. Einfache Restaurants mit Plastikstühlen sind hier sehr gängig, völlig ausreichend und immer sehr gut – „teuer“ kann man sich wirklich sparen, wenn man möchte. Kids sind überall der Star und es gibt immer das passende Essen, plus die liebevolle Aufmerksamkeit der Kellner:innen.

Die Auslobung „kinderfreundlich“ kann ich mir hier auch komplett sparen, denn jeder Ort auf dieser wunderschönen Halbinsel heißt Kinder immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit herzlich willkommen! Ich habe nie etwas anderes erlebt.

  • Einfache und gesunde Kost (außer man konzentriert sich nur auf Pasta, Pizza und Tiramisu). Gutes und leckeres Essen für jeden Geldbeutel gibt es überall!

  • Pizza an der Promenade von Santa Maria al bagno.

  • Frisella – leicht in Wasser angeweichtes Brot mit frischen Tomaten, Kapern und Zwiebeln! Schmeckt am besten homemade als Mittagessen am Strand!
  • Orecchiette (italienisch: „Öhrchen“) – de facto DAS apu­lische Natio­nal­ge­richt. Übliche Zubereitung mit Tomatensoße, Mozzarella und Basilikum oder ganz traditionell mit Cime di Rapa (Stängelkohl).

  • Orecchiette alle Cime di Rapa – Nationalgericht in Apulien. Öhrchennudeln mit Cima di Rapa (würziger, leicht bitterer Stängelkohl), Sardellenfilets, Knoblauch, Olivenöl und Pecorino. Das Rezept findest du hier

  • Salsiccia – pikant gewürzte Würstchen aus verschiedenen Fleischsorten, verfeinert mit Kräutern und Gewürzen.
  • Parmigiana di Melanzane – ein saftiger Auberginenauflauf mit Tomaten, Mozzarella, und Parmesan. Ein Gedicht.

  • Cozze – Miesmuscheln, meist pur, in köstlichem Sud mit Brot serviert.

  • Spaghetti Vongole – Venusmuscheln (und Miesmuscheln) mit Spaghetti in Sud aus Weißwein, Olivenöl, Knoblauch, Tomaten und Petersilie. Gekocht bis sich die Schalen öffnen – herrlich!

  • Spaghetti Gamberetti – Garnelen und Pasta – basta! Exquisit und sehr einfach.
  • Spaghetti Frutti di Mare – Meeresfrüchte und Pasta mit Tomatensoße – einfach lecker.

  • Arancini zum Mitnehmen (porta via) – frittierte, herzhaft gefüllte Reiskugeln – herrlich.
  • Food Trucks Leckereien am Meer mit allerlei frisch Frittiertem.
  • Eis, Nüsse, Cocktails, Flaschenbier, Pizza, Crêpes usw. in Santa Caterina an der Flaniermeile.
  • Frische Hähnchen und Antipasti zum Mitnehmen auf dem Markt in Nardò.
  • Scholar Sarmenti – Weingut/Weinbar in Nardò Centro. Wein probieren, kaufen, abfüllen lassen oder bestellen. Absolut empfehlenswert. Visit Scholar Sarmenti.
  • Argentini – sardellenähnliche Minifische, die man komplett essen kann. Mit Meersalz und schön viel Zitrone.
  • Purè di Fave – ein nussiges, leicht bitter-herbes Püree aus weißen Saubohnen – ein typisches, apulisches „Arme-Leute-Essen“ .
  • Salento Pasticciotto & Caffè zum Frühstück in der Bar – Gebäck aus Mürbeteig mit Cremefüllung – unbedingt warm essen, himmlisch!
  • Pizza und Pasta ist genial, eh klar!
  • Taralli – ringförmige Cracker, die in der Textur den Grissini ähneln. Meist herzhaft, können aber auch süß sein. Ideal zu Wein und Oliven oder als Nachtisch.
  • Dolci aller Art, zu jeder Tageszeit. Auch ein typisches Mitbringsel für Gastgeber.

  • Cucina Italiana – wohl die beste Küche der Welt! Neben der Thailändischen 😉

Tipp! Frischer geht’s nicht: Fischrestaurant „La Maruzzella“ direkt am Meer – ob im Anzug oder Badeoutfit. Mittag- und Abendessen bis nachts mit herrlichem Ausblick. Visit La Maruzzella, Via Cristoforo Colombo, Lido Conchiglie 73014 Sannicola, Apulien, Italien

Orte | Sehenswürdigkeiten:

Fernab vom internationalen Massentourismus findet man auf der Halbinsel wunderbare Orte und die Ursprünglichkeit Italiens.

  • Santa Caterina (Nardò) – ein Dorf am Meer. Schwimmen, flanieren, essen und trinken. Ein toller Treffpunkt für Freunde und Familie. Im Sommer ist abends richtig was los! Die Kinder sind einfach mit dabei.

  • Santa Maria al Bagno (Nardò) – ein Dorf am Meer. Schwimmen, flanieren, Pizza & Eis essen, Marktreiben, ein Treffpunkt für italienische (Groß)familien zum Strandbaden (Sonntags ein absolutes Handtuchmeer) – wir gehen oft für 1-2 Stunden dorthin und ziehen dann weiter.

  • Nar – Stadt auf der südlichen Salento-Halbinsel. Wunderschöne Altstadt, in der man sich allabendlich mit Familie und Freunden auf der Piazza Salandra treffen kann. Ein Platz der Begegnung mit beeindruckenden Gemäuern, Bars und Cafés, Kirchen, Gassen und beeindruckenden Farbenspielen auf den alten Mauern.

  • Otranto – schöne Hafenstadt, perfekt zum Flanieren. Es gibt hübsche Strandecken und tolle Ausblicke. Tipp! Danach/davor einen kleinen Abstecher zur Cava di Bauxite machen!
  • Cava di Bauxite (Otranto) – eine offengelassene Bauxit-Grube, gefüllt mit Grundwasser, umgeben von roter Erde. Eine kleine Wanderung von ca. 1 Stunde. Beeindruckende Landschaftsbilder und Farbkombinationen. Das Auto kann man ca. 300 Meter vorher auf einem Parkplatz stehen lassen. Der kurze Fußweg ist leicht begehbar.
  • Lecce – wunderschöne Barockstadt, reich an Kunstwerken und beeindruckenden Bauwerken – Amphitheater, Kathedrale, Palazzi, Basilika, … Ein Muss!
  • Santa Maria di Leuca – ein Hafenstädtchen und Badeort mit Villen und eleganten Jugendstilhäusern.
  • Kap Punta Meliso (Santa Maria di Leuca) – hier befindet sich der knapp 50m hohe Leuchtturm und die Wallfahrtskirche Basilica Santa Maria de Finibus Terrae. Beeindruckender Ort, toller Ausblick, Ruhe und Weite.
  • Punta Ristola (Santa Maria di Leuca) – südlichster Punkt des Salento an dem sich beide Meere treffen.
  • Meereshöhle „Grotta Zinzulusa“ – eine meernahe Schauhöhle, nördlich des Städtchens Castro. Macht super Spaß, wenn wenig los ist. Erst in die Grotte, dann die Bootsfahrt in zwei weitere Höhlen, danach ins Wasser (ins Meer oder in den öffentlichen Pool Vorort). Leckere Snacks gibt es auch. Visit Grotta Zinzulusa. Tipp! Besichtigen, wenn die Einheimischen ein Fest am Sonntag feiern, dann ist weniger los.
  • Gallipoli – Küstenstadt gegründet von griechischen Kolonisten und bedeutet „Schöne Stadt“. Partnerstadt von Bethlehem (ein schönes Detail, wie ich finde); toll zum Flanieren und um ein Getränk mit Aussicht und Flair zu genießen; Lichtspiele am Abend sind sooo schön, tolle Fotokulissen, Shopping für Touristen. Super interessant: der Fischmarkt. Am besten von einem Parkplatz in der Neustadt in die Altstadt laufen und dann einmal rund herum am Meer entlang. Manchmal ein wenig eng (mit Buggy), aber alles machbar.

Weitere Ausflüge:

  • Ostuni (ab Nardò ca. 1h 15 min mit dem Auto) – weiß gekalkte Barockstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Malerisches Ambiente – wunderschön!
  • Alberobello (der „Schöne Baum“) (ab Nardò ca. 1.5 h mit dem Auto) – Hauptstadt der Trulli, liegt in der Provinz Bari in Apulien. Weltkulturerbe der UNESCO.
  • Matera | Basilicata (ab Nardò ca. 2 h mit dem Auto) – eine sehr außergewöhnliche Stadt in der kargen Felslandschaft der Murgia. Seit 1993 ist Matera Weltkulturerbe. 2019 war sie Kulturhauptstadt. Berühmt für die in Tuffstein gegrabenen Höhlenhäuser – die Sassi von Matera. Hier geht es zum ausführlichen Reiseblog zu Matera.

Strände:

Es gibt eine große Anzahl an Stränden verschiedener Charaktere.

  • Santa Maria al Bagno – Sandstrand im Ort – hier lagern die Einheimischen. Gastronomie vorhanden.

  • Santa Caterina – zwei kleine Buchten/Sandstrände und Badeplattformen im Ort. Gastronomie vorhanden.

  • Baia di Porto Selvaggio – Naturpark, Kieselstrand in duftendem Pinienwald – kleine Wanderung erforderlich. Manchmal steht dort ein Getränkewagen.

  • Frascone – Naturstrand mit vorgelagerter Mini-Insel. Sand und Kieselsteine, eher ruhig. Saisonale Gastronomie.

  • Porto Cesareo – 20 km Küste mit Sandstränden, Klippen, Buchten, Gastronomie, Lido.
  • Punta Prosciutto (Porto Cesareo) – karibischer weißer Sandstrand und Dünen. Teilweise Gastronomie und Strandverkäufer.
  • Spiaggia Della Rotonda – il Chiapparo – hier kann man toll von den Felsen springen. Das Wasser ist tief und klar. Ideal zum Schwimmen. Keine Gastronomie.
  • Le Canne – langer Sandstrand/Pinienwald mit viel Schatten, Kiosk und Bars

  • Lido dell’Ancora – kleiner Sandstrand, aber sehr gemütlich mit zwei Bars/Restaurants.

  • Sant’Isidoro – knöchelhohes Wasser, Sandstrand mit Trulli-Bar/Kiosk und vorgelagerter Insel mit Mini-Strand zu der man rüber schwimmen kann.

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  • Le Maldive del Salento (Santa Maria di Leuca) – die „Malediven“ von Salento. Das Wasser ist flachabfallend und es tauchen hier und da „kleine Inseln“ auf. Es gibt Dünen und Akazienbäume. Gastronomie/Lido vorhanden.

Wanderungen:

Vielfältig und wunderschön: der Naturpark Porto Selvaggio und seine Felsenküste.

Zwischen zwei Türmen – dem Torre Uluzzo und dem Torre Dell’Alto – sind verschiedene Touren möglich. Wir beginnen meistens in der Nähe vom Spiaggia Della Rotonda und klettern hinauf zum Torre und wandern dann weiter Richtung Bucht: Baia di Porto Selvaggio.

Viel Trinkwasser, Trittsicherheit und eine Kraxe (auf jeden Fall bis 3 Jahre) sind empfehlenswert!

Die Pfade führen durch den Pinienwald sowohl als auch direkt an der Küste entlang. Schwimmen, Wandern, Klettern, Felsenspringen, Relaxen, Aussichtspunkte genießen oder nur den Konzerten der Grillen lauschen.

Wir machen sehr gerne Picknick in der Bucht von Porto Selvaggio und genießen das glasklare Wasser nach der Wanderung, von welcher Richtung auch immer.

Bräuche | Feste:

Es gibt sehr viele Festivitäten in Apulien. Patronatsfeste, Prozessionen, Sagre, Tarantelle und andere Bräuche/Feste sind in Apulien tief verwurzelte Traditionen. Die Feierlichkeiten stehen dann im Vordergrund und die Arbeit „ruht“.

  • Sagra – ein Volksfest, Kirchweihfest, Gedenkfest, Erntefest oder ein Fest, das einer/m speziellen Gericht/Zutat gewidmet ist, zum Beispiel der Tomate. Während einer Sagra finden in der Regel ein Markt, eine Messe und verschiedene Veranstaltungen, wie Konzerte, statt.
  • Patronatsfeste | Processione – spektakulär inszenierte Feste/religiöse Rituale, die jährlich zu Ehren des/der Schutzheiligen eines Ortes gefeiert werden. Manchmal ist auch die heilige Madonna die Schutzheilige der Stadt und man widmet ihr das Fest. Dabei werden die Statuen der Schutzheiligen aus den Kirchen geholt und durch den Ort getragen. Die Feier dauert mehrere Tage und geht meist bis Mitternacht. Es gibt Lichtinstallationen, Feuerwerke, Konzerte und allerlei Leckereien. Jung und Alt sind beisammen und schwingen das Tanzbein bis in die Nacht hinein.

  • Tarantella (Pizzica, Tarantella del Gargano und Taranta) – ein Volkstanz der Einheimischen, entwickelt durch die Bisse der Tarantel. Man nimmt jedoch an, dass der Biss oft nur vorgetäuscht wurde. Schnelle Musik im 3/8- oder 6/8-Takt. Der wilde Tanz sollte damals eine Therapie darstellen. Die Musiker kamen ins Haus der gebissenen Patienten oder auf den Marktplatz und begannen für sie zu spielen. Die Gebissenen tanzten bis zur völligen Erschöpfung, um das Gift aus dem Körper zu treiben. Tarantella ist eine Bezeichnung für mehrerer Tänze. In Apulien nennen sie sich Pizzica, Tarantella del Gargano und Taranta. Die Aufführungen/Konzerte sind sehr beeindruckend und mitreißend.

Wochenmärkte:

Zusätzlich zu Obst- und Gemüsemärkten, gibt es traditionell Wochenmärkte. Je nach Witterung beginnt der Wochenmarkt gegen 7.30 Uhr morgens und endet meistens gegen 13 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird später angefangen oder/und früher aufgehört.

Hier ein paar Beispiele:

  • Nardò – Freitag auf dem Marktplatz (Viale della Resistenza area mercatale di zona 167).
  • Porto Cesareo – Donnerstag in traumhafter Lage direkt am Meer (Lungomare Ponente). Täglich findet auch ein Fischmarkt statt.
  • Lecce – Sonntag auf der Piazza L. Ariosto (pausiert Ende Juli bis Anfang September) und am Montag in der Viale dello Stadio.
  • Otranto – Mittwoch auf dem Parcheggio di Via Calamuri hinter der Chiesetta della Madonna del Passo.
  • Santa Maria al Bagno – Sonntag direkt hinter den Cafés der Uferpromenade.
  • Gallipoli – Mittwoch entlang des Lungomare Galileo Galilei. Der Fischmarkt findet täglich entlang der Brücke zur historischen Altstadt statt (Via C. Colombo Riviera).

Für Kinder:

…ist überall etwas geboten. Naturparadiese, Spielplätze, Automaten, Trampoline, seichtes/glasklares Wasser, super Sand, eine Menge Sonnenschein und vieles mehr. Die Strände sind abwechslungsreich und spannend, die Kids überall herzlich willkommen und sie dürfen immer den Sonderstatus genießen. Pizza, Pasta, Gelato, Dolce und viele andere tolle Leckereien aus Weizen, Tomate und Käse. Kinderherz, was willst du mehr?! Spaghetti ohne Ende, vermutlich.

Achtung!

Ich erwähnte bereits, dass man vor 20.30 Uhr nicht Abendessen kann – um diese Zeit wird zum Teil noch geputzt und der Stuhl zurechtgerückt. Mit Kindern eine Umstellung, aber man kann sich schnell auf die „Zeitverschiebung“ einstellen. Im August sind die Strände natürlich sehr voll – überwiegend Italiener machen hier Urlaub und stören sich keineswegs an der Nähe zum Handtuchnachbarn und an der Lautstärke der glücklichen Menschen am Strand – take it or leave it :-). Zwischen 13.00 und 16.00 Uhr ist „pausa pranzo“ – Mittagsruhe – alles zu! Plan das unbedingt mit ein, sonst kann es schwierig werden. Kinder in Italien werden ständig liebevoll in die Wangen gezwickt. Es gehört dazu, ich liebe es! Apulien ist laut – ja, laut und lebendig – authentisch und liebenswert. Achtung! Schlaglöcher gibt es einige auf den Straßen und die Wegbeschreibungen sind, für uns Deutsche, nicht immer ganz schlüssig und Wanderpfade oft nicht gut beschildert. Es kann sehr, sehr heiß werden. Beim Wandern in trockenen Gebieten besser lange Hosen tragen. Es gibt Schlangen, Skorpione und die Apulische Tarantel (der Name der Spinne ist hergeleitet von dem Ort Tarent in Apulien) – ein Biss kann zum Beispiel sehr starke Schmerzen oder Angstzustände zur Folge haben, ist aber so gut wie nie tödlich. Der Sage nach soll der Biss eine rasende Tanzsucht hervorrufen – die Tarantella*!

*Die Tarantella ist ein Volkstanz der Einheimischen, entwickelt durch die Bisse der Tarantel. Man nimmt jedoch an, dass der Biss oft nur vorgetäuscht wurde. Schnelle Musik im 3/8- oder 6/8-Takt. Der wilde Tanz sollte damals eine Therapie darstellen. Die Musiker kamen ins Haus der gebissenen Patienten oder auf den Marktplatz und begannen für sie zu spielen. Die Gebissenen tanzten bis zur völligen Erschöpfung, um das Gift aus dem Körper zu treiben. Tarantella ist eine Bezeichnung für mehrerer Tänze. In Apulien nennen sie sich Pizzica, Tarantella del Gargano und Taranta. Die Aufführungen/Konzerte sind sehr beeindruckend und mitreißend.

Summary:

Bella Italia, Bella Puglia, unser echtes Italien – romantisch und entzückend altmodisch. Absolut sehenswert, immer wieder überraschend und herzerwärmend. Gut bezahlbar. Beeindruckende Natur. Kein stereotypisches Italien, wenig Massentourismus. Authentisch und individuell. Orientalisches Flair, spürbare Nähe zu Afrika, besonders dann wenn der heiße Wüstenwind Scirocco weht. Wahnsinnig gutes Essen, ganz andere Rezepte als üblich bekannt. Ein Ort an den wir immer wieder gerne zurückkehren um ihn wieder neu zu entdecken und das Bekannte zu genießen. Es ist schön, die Gelassenheit und Lebensfreude der Einheimischen zu beobachten, die sich auf der Piazza und am Wasser treffen, sich kurz über das Wetter/Essen austauschen, küssen oder liebevoll auf die Schulter klopfen. Strand, Meer, Essen, Feste, Sprache, Kultur, Keramik, Kirchen, … An alldem teilhaben zu können, das ist: La dolce vita!

Apulien? Einfach bellissimo! Lust an diesen wunderschönen Ort zu reisen?

Viel Spaß in Italien!

Die Previs

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