Reisen und Lernort (bebaute) Natur

Reisen ist schön, Reisen tut gut! Oh wie schön es doch da draußen ist! Da kann man so viel sehen, finden und lernen. Bei uns stapeln sich Fundstücke aus aller Welt. Schönheit und Erinnerung in Form eines Steines, einer Muschel, einer Trockenblume… Unsere Kinder heutzutage verbringen so viel Zeit in Gebäuden und Transportmitteln und sind auch etwas eingeschränkter als früher, da wir heute mehr Bammel haben – vor Zecken, Unfällen, Straftätern und dem dunklen Wald,… wie schade! Früher ging da schon mehr. Ich möchte die freie Zeit in Wald und Wiese nicht missen. Mein Lernort Nummer eins war immer die Natur und ich musste erst zuhause sein „bevor es dunkel wird“…

Manche Familien gehen nicht vorwiegend an den Fluss, in den Wald, in die Berge, in Parks oder an Seen, sondern ziehen Freizeitparks, Fußgängerzonen, Indoorspielplätze und sonstige Animationen vor. Das macht auch Spaß und Sinn, ja, aber es sollte ja schon besser in Maßen vorkommen. Je nach Wohnort und Situation ist das natürlich eine (große) Herausforderung, vor allem in der Großstadt.

Die Natur ist aber immer „in der Nähe“. Man muss in den Himmel schauen oder vielleicht den angepflanzten Bäumen Aufmerksamkeit schenken, beobachten wo die Natur in der bebauten Welt ihr Schlupfloch findet. Man hat nicht immer die Muse und die Zeit genau hinzusehen und in die Natur zu gehen, vor allem bei Stress und schlechtem Wetter nicht. Manchmal ist es schwierig(er). Zumindest ist die Natur unser erstes Ziel, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Lieber ins Grüne als in die Fußgängerzone! Auch besser für uns!

Natur geht vor – wir sind doch ein Teil von ihr. Ich finde es ist so wichtig, dass man die schönen Dinge dieser Welt auch wirklich sehen kann – den Schmetterling, die Libelle, den Pilz, den Löwenzahn, der sich durch den Teer drückt, die vorbeiziehenden Wolken oder den Holunderbusch, der blüht. Es macht froh, die Schönheit der Natur beobachten und genießen zu können statt sie nur wissenschaftlich zu behandeln. 

Um Umweltverschmutzung und Klimawandel ernst nehmen zu können, muss man die Natur auch erstmal richtig kennenlernen. Da finde ich den teilweise reizüberfluteten Spielplatz nicht ausreichend. Details in der Natur können einem so fröhlich stimmen… und Kinder können sie sehen!

Was man liebt, schützt man! Auf unseren kleinen Alltagsreisen sowohl als auch auf unseren großen Urlaubsreisen, bewegen wir uns viel in der Natur und schauen möglichst genau hin. Das ist dann toll für uns alle. Die Kinder packen dann schnell den Fragenkatalog aus und wir kommen an unsere Grenzen zufriedenstellende Antworten geben zu können. Wir führen gute Gespräche und allen geht es gut. Wikipedia hilft uns dann spätestens daheim aus der Patsche. Unsere Kinder sehen viel mehr als wir und zeigen uns noch mehr schöne Details am Himmel, im Gebüsch oder am Straßenrand. Sie erleben die Welt mit allen Sinnen und aus einer anderen Perspektive. Auf Reisen haben wir auch mehr Zeit und nehmen uns natürlich mehr davon!

Die Natur ist aber auch ein Ort, an dem unsere Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben und Materialien sammeln können. Auch ich sammle leidenschaftlich gerne Steine, Muscheln, Treibholz und andere Naturprodukte aus aller Welt und erfreue mich zuhause daran. Die Natur soll die Heimat unserer Kinder sein, nicht nur das Elternhaus und die Umgebung. Auf Reisen lernen wir die Natur immer noch ein Stückchen mehr kennen…

Leuchttürme, Mauern, Burgruinen, Schlösser, Höhlen, Kirchen, Museen, Baustellen, Wochenmärkte, etc.. In der bebauten Natur verschiedener Orte und Länder gibt es auch so viel zu sehen, zu erleben und zu lernen – Lernen, die Schönheit in etwas zu sehen! Eines der wichtigsten Dinge überhaupt! Die Welt ist voller schöner Details, aber du musst genau hinschauen und sie wirken lassen. Man hat nicht immer die Zeit und die Nerven dazu, das ist wohl so. Kinder machen das ja von Natur aus, aber leider geht es heutzutage immer mehr verloren, oder?

Es ist wunderbar, wenn jemand die Schönheit einer alten Mauer, die eines verwitterten Schiffwrackes, die eines grünen Kaktus auf roter Erde oder die der bunten Blätter, die im Wind tanzen, sieht. Das sollte unser aller Ziel sein. Wir möchten, dass unsere Kinder lernen, dies alles sehen und schätzen zu können und nicht, dass sie nur nach dem nächsten Indoorspielplatz fragen und wann sie wieder ihre Serie weiter sehen dürfen. Eine Herausforderung für uns alle.

Auf geht’s zum nächsten Froschteich! Auf dem Weg dorthin kommen wir an dem blühenden Baum vorbei, gleich hinter der Baustelle. Vielleicht haben wir auch Glück und können wieder die Ameisenstraße in dem Mauerschlitz hinter der Kita beobachten… und in Kürze machen wir auch einen Ausflug mit dem Fahrrad am Fluss entlang. Wenn wir fleißig sparen, könnten wir auch mal wieder in den Urlaub fliegen oder ein paar Tage mit dem Zelt auf’s Land fahren… aber jetzt genießen wir erstmal die Sonne und beobachten die Formen der Wolken. Der Wind ist so schön warm…

So „matsch“ fun!

Viel Spaß in der Natur!

Die PREVIS

 

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