Auf Goethe’s Spuren durch das Herzstück der Kleinstadt in Mittelhessen spazieren, in einem Meer aus Fachwerkhäusern. Den Charme der Geschichte genießen, den halbfertigen Dom bestaunen und durch die Altstadt und über mittelalterliche Plätze bummeln. Einen Kaffee hier und einen Schoppen* da, ein leckeres Essen in der Altstadt und ein Eis im Colchester Park. Und bitte: Start und Finale an der Lahnbrücke mit Wassershow und Musik. Hier gibt es auch Leckereien und wunderschöne Plätze mit Blick auf die Lahn. Leica-Liebhaber und Interesse an Fotografie? Dann ist der Leitzpark in Wetzlar perfekt.
*“Ein Schoppen“ bezeichnet man, je nach Region, einen Viertelliter/halben Liter (Apfel)wein oder Bier, ohne dass der eigentliche Inhalt explizit genannt werden muss. Je nachdem, wo man seinen Schoppen bestellt, erhält man ein Glas Bier, ein Glas (Apfel)wein oder wer weiß was.
Außen pfui, innen hui – auf den ersten Blick – von der Schnellstraße aus – ist Wetzlar wirklich nicht attraktiv, eher grau und unscheinbar. Die Stadt ist nicht unbedingt ein touristisches Reiseziel, aber absolut einen Ausflug wert. Zudem ist die Stadt sehr reizvoll gelegen im Lahntal zwischen Taunus und Westerwald.
Tipp! Andere interessante Städte, wie Marburg, Limburg und Koblenz, sind nicht weit entfernt und lassen sich wunderbar mit Wetzlar kombinieren.
Die Stadt Wetzlar ist bekannt für die historische Altstadt, seine Fachwerkhäuser und den unfertigen Dom.
Wer schon einmal Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“* gelesen hat oder musste :-), könnte Wetzlar auf dem Schirm haben. Johann Wolfgang fand hier seine Muse und Inspiration für den Briefroman. Die Stadt wird deshalb auch als „Goethestadt“ bezeichnet.
Du findest hier auch das Lottehaus in dem Charlotte Buff lebte, in die sich Goethe damals verliebte. Lotte war bereits verlobt und die Liebe aussichtslos. Er verarbeitete damals seine unglückliche Liebe und seinen Schmerz in dem oben genannten Briefroman.
Auch das bekannte Jerusalemhaus ist in Wetzlar. Der Eigentümer, Karl. W. Jerusalem, der hier bis zu seinem tragischen Selbstmord wohnte, war Vorbild für Goethes Romanfigur des „Werther“ (1772).
*Der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe erschien 1774 in einer ersten Fassung. Protagonist ist Werther, ein junger Mann, der in der bereits verlobten Lotte die Verkörperung seiner Ideale sieht. Werther verliert sich in einer schwärmerischen und hoffnungslosen Liebe, die ihn in den Selbstmord treibt. Quelle: www.Inhaltsangabe.de
Eine Kirche für alle: der Wetzlarer Dom. Eine der ältesten Simultankirchen in Deutschland mit einem evangelischen Kirchenschiff und einer imposanten Orgel aus dem 20. Jahrhundert. Die wurde sogar schon von Albert Schweizer bespielt und wird von beiden Gemeinden – der evangelischen und der katholischen – genutzt.
Wetzlar ist aber auch bekannt als „Stadt der Optik“ – hier wurde die erste Kleinbildkamera der Welt erfunden und die Firma Leitz ist hier ansässig. Das Thema Optik, Sehen und Fotografie begegnet dir in der Stadt immer wieder. Der Optikparcours verläuft durch die Stadt und lädt zum Experimentieren und Entdecken ein.
Es gibt auch einen Leitz-Park. Dieser wurde für Leica-Liebhaber, Fotografiebegeisterte und Gäste aus aller Welt geschaffen. Ein Erlebnis- und Inspirationsort mit Ausstellungen, Führungen, Workshops, Einblicken in die Manufaktur, Events, usw.
Herzstück ist die charmante Altstadt. Die kleinen Boutiquen, Cafés und Restaurants laden zu einem Bummel ein. Am Eisenmarkt befindet sich das älteste Fachwerkhaus der Stadt, aus dem Jahre 1356. Eindrucksvoll ist der Dom im Zentrum. Bis heute wartet er auf seine Fertigstellung. An den Ufern der Lahn in der Wetzlarer Altstadt sieht man viele verspielte Barockbauten.
Die steinerne Alte Lahnbrücke (1288) ist ein Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv mit sieben Bögen. Erinnert mich irgendwie an die Karlsbrücke in Prag, ist aber natürlich kein Vergleich. Damals war die Lahnbrücke ein Teil des mittelalterlichen Handelsweges von Frankfurt nach Köln. Heute verbindet die Brücke die Neustadt und Altstadt. Zur vollen Stunde gibt es sogar eine schöne Wassershow. Mit musikalischer Untermalung schießen dann Wasserfontänen in die Höhe. Ein schöner Platz in einem der Biergärten an der Lahn passt dann natürlich ganz gut.
Es gibt auch einen Grüngürtelweg rund um die Altstadt. Die Parkanlagen sind nach Wetzlarer Partnerstädten benannt: Colchester-Anlage, Avignon-Anlage, Siena-Promenade und Schladming-Anlage.
Von der Lahnbrücke gelangt man über eine Spindeltreppe zum Beispiel in die Colchester-Anlage. Ein hübscher Park an der Lahn mit einem Sommergarten (Biergarten) und einem ansprechenden Spielplatz mit Schaukeln, Trampolin und einem Kletterboot. Das heutige Rosengärtchen, eine weitere Parkanlage und ehemaliger Friedhof, befindet sich hinter dem Dom. Hier gibt es auch eine Freilichtbühne.
Sehenswert ist auch der Wasserfall der Kaskaden (Wasserspiel mit 6 Becken) und die expressionistische Kapelle auf dem Alten Friedhof . Die Wasserspiele laufen durchgehend. 60 Jahre standen sie still.
Der Wetzlarer 3-Türme Weg ist ein beschilderter Wanderweg. Ein Rundweg einmal um die ehemalige Reichsstadt Wetzlar (ca. 20km). Die drei Türme Kalsmunt, Bismarkturm und Brühlsbacher Warte gehörten zur mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Man kann auch nur den Kalsmunt Turm besichtigen. Der Parkplatz liegt quasi direkt unterhalb und es geht nur ganz kurz bergauf. Dort oben gibt es einen tollen Ausblick über Wetzlar. Sollte der Turm geschlossen sein, findet man einen wunderschönen Ort vor, aber der Weitblick ist durch die hohen Bäume leider zum größten Teil verdeckt. Besser vorher bei der Touristeninformation informieren ob man hinauf auf den Turm darf.
Tipp! Wetzlarer Goetheweg – hier kann man auf den Spuren von Goethe wandern. Den Pfaden folgen, die er gegangen ist. Am Wegesrand findet man Zitate, die die Stellen markieren, die im Roman vorkommen. Der Weg ist ca. 7km lang und dauert 2-3 Stunden. In Garbenheim gibt es dann zur Belohnung den jungen Goethe als lebensgroßes Denkmal.
Viel Spaß in wonderful Wetzlar!
Die PREVIS
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